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  Hoffman, J. - Mädchenfänger 19.04.2024 03:50 (UTC)
   
 

Zeitgemäße Gefahren

Jilliane Hoffman - Mädchenfänger

  • Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
  • Verlag: Wunderlich; 2. Auflage (16. Juli 2010)
  • ISBN-10: 3805208928
  • ISBN-13: 978-3805208925

Die Autorin:

Jilliane Hoffman (*1967, Long Island/USA) weiß, wovon sie schreibt - das merkte ich schon an ihren ersten beiden Romanen "Cupido" und "Morpheus". Kein Wunder, denn die Autorin arbeitete jahrelang als stellvertretende Staatsanwältin und juristische Beraterin, unter anderem unterrichtete sie Spezialeinheiten der Polizei. Jilliane Hoffman lebt mit ihrer Familie - Mann und zwei Kindern - in Florida.

Mein Eindruck:

Viele Gefahren birgt das World Wide Web. Davor warnen alle Eltern ihre heranwachsenden Kinder. Nicht jeder Teenager hört jedoch auf seine "Alten", so muss die 13-jährige Elaine am eigenen Leib erfahren, dass man sich im realen Leben nicht immer mithilfe einer Firewall von den Gefahren aus dem Chat schützen kann...

Elaine, von allen Lainey genannt, ist ein Teenager wie viele andere; ein pubertierendes Mädchen, das mit seinen Eltern, mit der Schule und mit dem kleinen Bruder nicht zurecht kommt. Ein Sandwichkind, von den Eltern etwas vernachlässigt zwischen der "schwierigen" älteren Schwester und dem Nesthäkchen, von den Freunden nach dem Umzug im Stich gelassen und in der Schule eine Außenseiterin. Lainey lernt einen vermeintlich hübschen und netten Jungen in einem Chat kennen und will ihn persönlich treffen...
Als Lainey nicht nach Hause kommt, vermuten erst die Mutter und die Polizei, dass sie weggelaufen ist - wo doch ihre Vorgeschichte so gut in das Ausreißer-Klischeeraster passt. Nur Bobby Dees, ein FBI-Agent, der schon viele entführte Kinder wiedergefunden hat, glaubt an eine Entführung...

Jilliane Hoffman ist ein spannender Thriller gelungen, der in erster Linie auf Gefühl und Mitgefühl des Lesers setzt. Lainey ist nicht das einzige Mädchen, das dem "Mädchenfänger" in die Krallen fiel, wird aber am Anfang des Romans zur zentralen Figur, da man beim Lesen richtig in ihr Leben, in den Alltag eines heutigen Teenagers eintauchen kann.
Auch die Figur von Bobby ist sehr ausgereift. Dass er selber einen schweren Schicksalsschlag in Bezug auf Kindesentführung erlitten hat, erregt genauso Mitleid wie seine zerrüttete Ehe - da man die Vorgeschichte als eingeschobene Nebenhandlungen erfährt.

Der Schreibstil ist einfach gestrickt, aber umso spannender. Trotz kurzer Kapitel wird die Spannung konstant hoch gehalten, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Der einzige Minuspunkt ist in meinen Augen der etwas knapp gehaltene Schluss. Bei diesem doch etwas dickeren Wälzer hätte eine "langsamere" Auflösung nicht geschadet. So steigt man fast aus der Geschichte aus, zumal die Polizisten auch noch fast parallel auf eine falsche Fährte gelockt werden.

"Mädchenfänger" ist für mich ein spannender, kurzweiliger Roman, der trotz kleiner Schwächen im letzten Teil absolut lesenswert ist. Gerade für die junge Generation, die sich bei den vielen Begriffen aus der Chat- und Jugendwelt wohl fühlt, aber auch für die älteren Leser, die die heutige Jugend besser verstehen wollen

Meine Bewertung:


(von fünf)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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