Im Rahmen eines trnd-Projekts durfte ich
was für meine Allgemeinbildung tun Sechs Wochen lang habe ich das Probeabo
von WELT KOMPAKT genießen dürfen.
Welt Kompakt wirbt mit dem Konzept einer
"neuen Zeitung", die nicht nur auf aktuelle
Tagesthemen setzt sondern nahe an den
Leser sein will und mit Themen wie Internet
auf junge Leserschaft abzielt.
Meine Meinung:
Positiv muss ich anmerken, dass das Format wirklich sehr kompakt ist und dem Namen alle Ehre macht. In der S-Bahn oder im Zug ist es kein Problem, die Zeitung zu lesen, ohne den anderen Passagieren zu nahe zu kommen
Nach den anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Beginn der Zustellung landete die Zeitung jeden Tag pünktlich im Briefkasten. Selbst an den Tagen wo ich schon kurz nach 6 Uhr das Haus verlasse, steckt edie Zeitung schon in der Zeitungsrolle. Der Zusteller ist wohl ein wahrer Frühaufsteher
Die Themen der Zeitung sind meist tagesaktuell, aber ein paar Mal ist es mir schon aufgefallen, dass irgendwelche Meldungen erst am übernächsten Tag erschienen. Das erwartet man von einer Tageszeitung eigentlich anders.
Ansonsten fällt an den Meldungen positiv auf, dass diese wirklich kurz und aufs Wesentliche beschränkt sind.
Leider fällt in diesem Zusammenhang auf, dass die Herausgeber wohl manchmal selbst nicht wissen, womit sie den sowieso schon knapp bemessenen Platz füllen sollen. Schon mehrmals sind mir riesige eingerahmte Überschriften mit Bildchen aufgefallen, die nicht nur von selbst platzraubend sind, sondern seltsamerweise auch noch eine weiße Fläche um sich haben. Das sieht vielleicht in einer Illustrierten gut aus, aber eine Tageszeitung rückt es eher in ein schlechtes Licht.
Weitere negative Punkte sind für mich die meiner Meinung nach zu viele Kolumnen. Mag sein, dass es so manchem Leser gefällt, aber ich möchte nicht irgendwelche Selbstgespräche eines Reporters lesen, der sich beispielsweise gedanklich schon auf dem Weg in den Urlaub befindet und sich die Themen seiner weiteren Kolumnen überlegt.
Auch die „Tweets des Tages“ haben meiner Ansicht nach in einer Tageszeitung nichts verloren. Zumal diese samt dem manchmal grauenhaften Deutsch, fehlenden Satzzeichen sowie Großbuchstaben übernommen werden. Ganz ehrlich, wer twittern will, soll das im Internet tun, die geistreichen Ergüsse dessen auszudrucken ist auf Dauer nur eine unnötige Umweltverschmutzung.
Die Rechtschreibfehler und ähnliche Unannehmlichkeiten halten sich zwar in Grenzen, fallen aber auf. Da könnte der Verlag noch daran arbeiten. Einmal fiel mirnegativ auf, dass gleich auf der Seite 2 und 3 ein riesiger Artikel abgedruckt war über irgendeinen Pseudeowissenschaftler, der ein Buch über das Verhalten gegenüber den Außerirdischen geschrieben hat.
Ich meine, sowas kann man auf einer der letzten Seiten kurz abdrucken zum Schmunzeln, aber als Hauptthema auf den ersten Seiten? Extrem unseriös, als gäbe es sonst nichts zu berichten…
Naja, ich will ja nicht nur auf den schlechten Sachen rumreiten. Was die Welt Kompakt allgemein angeht, habe ich gemischte Gefühle.
Es gibt einiges an der Zeitung, was ich als gut empfinde – die Kompaktheit sowohl im Format als auch bei den meisten Artikeln zum Beispiel. Auch die Grafikgestaltung ist meistens ganz ansprechend.
Andererseits weiß ich nicht, was – abgesehen vom Format – an der Welt Kompakt wirklich besser sein soll als an jeder anderen Tageszeitung. Denn auch andere Zeitungen bringen täglich gute Meldungen zu aktuellen Themen heraus.
Nur die Doppelseite zu den Internet-Themen? Diese muss ich nicht unbedingt gedruckt vor Augen haben. Solche Bemühungen, modern zu wirken, wie abgedruckte Tweets, find ich wie oben erwähnt überflüssig.
Wegen der handlichen Größe und dem geringen Preis werde ich mir Welt Kompakt nach Ablauf des Probeabos als Option im Auge behalten, allerdings würde ich diese aus den oben genannten Gründen weder abonnieren noch regelmäßig kaufen.